Die ehrenamtlichen Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) bekämpfen Katastrophen und Unglücksfälle oft unter gefährlichen Bedingungen, zum Teil mit Risiken für die eigene Gesundheit. Dazu gehört auch die Gefahr der Infektion mit Krankheitserregern; sie besteht insbesondere beim Bekämpfen von Überflutungen, bei der Rettung Verletzter und beim Umgang mit Siedlungsabwässern. Neben Impfungen, arbeitsmedizinischer Vorsorge und Einsatznachsorge legt das THW einen Schwerpunkt auf Schulungen und Belehrungen als wichtige, präventive Maßnahmen gegen Infektionen.
Training für Bergungsgruppe
Die 14 Einsatzkräfte der ersten Bergungsgruppe ließen sich vom Hygienespezialisten Stefan-Fuchs vom HELIOS Klinikum Pforzheim in die wichtigsten Hygiene- und Hautschutzvorkehrungen einweisen. Der Experte erklärte zunächst, welche allgemeinen Schutzmaßnahmen das Risiko einer Ansteckung verringern können. Anschließend übten die THW-Mitglieder, wie man verschmutzte Schutzhandschuhe auszieht, ohne mögliche Krankheitserreger zu übertragen. Die Handschuhe wurden zuvor mit einer Paste präpariert, die unter UV-Licht leuchtet. So konnte Stefan-Fuchs mittels UV-Lampe zeigen, wo Fehler gemacht wurden.
Schwerpunkt Händedesinfektion
„Es kommt vor Allem darauf an, dass die Händedesinfektion lange genug dauert und genügend Desinfektionsmittel benutzt wird“, erläuterte Stefan-Fuchs den Ehrenamtlichen. Der Ablauf an sich sei für den Erfolg gar nicht so entscheidend. Der Hygienefachmann demonstrierte dies den THW-Einsatzkräften mithilfe eines unter UV-Licht leuchtenden Desinfektionsmittels. So wurden diejenigen Stellen sichtbar, an die kein Desinfektionsmittel gelangt war.
Maßnahmenpaket gegen Ansteckungen
Dass die erfolgreiche Händedesinfektion nur ein einzelner Gesichtspunkt des Infektionsschutzes ist, erarbeiteten die Einsatzkräfte danach in Gruppenarbeit. Drei Teams fassten die Maßnahmen zusammen, die vor, während und nach einem Einsatz helfen können, eine Ansteckung zu vermeiden. Nachdem die Ehrenamtlichen ihre Ergebnisse vorgestellt und diskutiert hatten, besprachen sie den THW-Hautschutzplan.
Wir danken Daniel Stefan-Fuchs und dem HELIOS Klinikum Pforzheim für die professionelle Schulung.