Serbien und Bosnien wurden in den letzten Wochen von enormen Starkregenfällen getroffen. Im Zuge des Katastrophenschutzverfahrens der Europäischen Union haben beide Länder um Hilfe gebeten. Nachdem erst ein HCP-Modul aus Nordrhein-Westfalen Richtung Serbien entsandt wurde, befindet sich derzeit auch ein Modul aus Baden-Württemberg in Bosnien. Der genaue Einsatzzeitraum hängt dabei vom anfordernden Land ab, wobei das Einsatzteam zunächst für einen Einsatz von 14 Tagen vorgesehen ist. Bei längerer Einsatzzeit werden die Helfer ausgetauscht.
„Ein solcher Einsatz zehrt sehr an den Kräften jedes einzelnen Helfers“, erklärt Pressesprecher Lars Toberer aus dem Ortsverband Niefern-Öschelbronn. Er selbst hat in seiner über 20- jährigen ehrenamtlichen THW- Zeit mehrere Auslandseinsätze unterstützt und weiß wovon er spricht.
HCP-Module sind nach EU-Vorgaben ausgestattete und zusammengestellte Spezialeinheiten, über die das THW seit 2010 verfügt. Sie sind Bestandteil des EU-Katastrophenschutzkonzeptes und werden für die Bundesrepublik Deutschland durch das THW bereitgestellt. Das HCP-Modul verfügt über eine Pumpe mit einer Leistung von 15.000 und zwei weiteren Großpumpen mit einer Leistung von jeweils 5.000 Litern in der Minute. Das heißt: Die drei Pumpen können minütlich insgesamt 25.000 Liter fördern. Ergänzt werden die drei leistungsstarken Pumpen durch diverse Zusatzausstattung wie etwa Beleuchtungssätze oder Werkzeug. Die entsandten Kräfte aus den jeweiligen Einheiten haben zudem eine Campausstattung dabei, um sich autark versorgen und verpflegen zu können.
Erstmals kamen die HCP-Module 2010 während der Überflutungen in Polen zum Einsatz. Sechs Wochen lang schützten rund 300 THW-Helferinnen und -Helfer Wohnungsgebiete und Industriegelände vor den Fluten und pumpten etwa 1,5 Milliarden Liter Wasser ab.
Erst Anfang Mai haben die Einsatzkräfte bei einer angelegten Großübung in Rottenburg ihr Können unter Beweis gestellt.
„Es dachte keiner von uns, dass wir so schnell das Geübte umsetzen müssen, betonte Lukas Cornely aus Niefern-Öschelbronn während dem Kampf gegen die Wassermassen.