37 THW-Einsatzkräfte aus vier Ortsverbänden trainierten auf der „Mobilen Übungsanlage zur Gefahrenabwehr auf Binnenwasserstraßen“ (MÜB) die Menschenrettung nach einer Schiffskollision. Das ehemalige Tankmotorschiff liegt im Augenblick im Mannheimer Mühlauhafen und bietet auf insgesamt 1.500 Quadratmetern verschiedenste Übungsmöglichkeiten, Werkstätten und Schulungsräume.
Besatzung verschüttet, gleichzeitig Wassereinbruch
Aus einem der Frachträume drangen laute Hilferufe: Dort waren laut Drehbuch Besatzungsmitglieder unter Stahlfässern verschüttet worden. Sofort drangen Einsatzkräfte der Bergungsgruppe 1 in die dunklen Laderäume ein und befreite die Unglücksopfer. Zur selben Zeit eilten die Rettungskräfte zum Wassereinbruchsimulator: Durch den nachgestellten, beschädigten Schiffsrumpf drang dort Wasser ein Die Ehrenamtlichen der Bergungsgruppe 1 dichteten das Leck erfolgreich provisorisch ab.
Labyrinth im dunklen Schiffsrumpf
Anschließend erkundeten die THW-Kräfte den restlichen Schiffsrumpf, denn weitere Personen wurden dort vermisst. Im Maschinenraum des Binnenschiffes wurden die Ehrenamtlichen fündig. Um die Unglücksopfer zu bergen, baute die Bergungsgruppe 1 einen Dreibock aus dem Einsatz-Gerüstsystem auf. So war die schonende Rettung durch eine Luke möglich.
Europaweit einzigartige Übungseinrichtung
Die MÜB wurde in Zusammenarbeit der französischen Feuerwehren der Departements Bas-Rhin und Haut-Rhin sowie der Bundesländer Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz verwirklicht. Neben den Rettungsübungen können die Einsatzszenarien „Instabiler Container“, verschiedene Leckagen, der Einsatz unter Atemschutz und das Verlegen von Ölsperren unter realistischen Bedingungen geprobt werden.