THW-Einsatzkräfte aus zehn Ortsverbänden trainierten am Samstag auf der „Mobilen Übungsanlage zur Gefahrenabwehr auf Binnenwasserstraßen“ (MÜB). Das ehemalige Tankmotorschiff liegt im Augenblick im Hafen von Straßburg und bietet auf insgesamt 1.500 m² verschiedenste Übungsmöglichkeiten, Werkstätten und Schulungsräume.
Im Übungsbecken erlebten die Einsatzkräfte den Sturz über Bord, wie er beim Einsatz auf Schiffen oder bei Überflutungen droht. Mit vollständiger Schutzkleidung, Atemschutzgerät und teilweise mit Rettungsweste sprangen die THW-Kräfte in das Übungsbecken, um das richtige Verhalten in dieser Situation zu trainieren. Kleidung und Geräte werden speziell für dieses Training von der französischen Feuerwehr gestellt.
Labyrinth im dunklen Schiffsrumpf
Anschließend durchquerten die THW-Atemschutzgeräteträger die in vollkommener Dunkelheit die spezielle Atemschutz-Übungsanlage im Schiffsrumpf. Das Gitterstrecken-Labyrinth bot auf mehreren Ebenen mit schiffstechnischen Einbauten, Mannlöchern, und Maschinenraum alle Besonderheiten eines Binnenschiffes.
Die MÜB wurde in Zusammenarbeit der französischen Feuerwehren der Departements Bas-Rhin und Haut-Rhin sowie der Bundesländer Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz verwirklicht. Neben der Atemschutzstrecke und dem Übungsbecken können die Einsatzszenarien „Instabiler Container“, verschiedene Leckagen, Retten aus Schüttgutfrachträumen und das Verlegen von Ölsperren unter realistischen Bedingungen geprobt werden.
Atemschutzgeräte verlangen regelmäßiges Training
Die Einsatzkräfte des THW bekämpfen Katastrophen und Unglücksfälle oft unter gefährlichen Bedingungen. Vor giftigen Gasen oder nicht atembarer Luft schützen sie sich mit Atemschutzgeräten. Einige davon arbeiten unabhängig von der Umgebungsluft: Die Ehrenamtlichen tragen hier den Luftvorrat - ähnlich wie ein Taucher - in Pressluftflaschen auf dem Rücken. Die THW-Fachleute üben regelmäßig die Handhabung, damit im Ernstfall jeder Handgriff sitzt.